31. Spieltag: Arminia Bielefeld - MSV Duisburg

Ostersonntag, der 31. März 2024. Um 19:30 Uhr wird auf der Bielefelder Alm eines der stimmungsvollsten und wichtigsten Spiele der Saison angepfiffen. Mehr als 20.000 Leute lassen sich dieses Spiel nicht entgehen - die meisten von ihnen dürften aus dem selben Grund den Weg ins Stadion gefunden. Einen fußballerischen Leckerbissen erwartet wohl niemand, vielmehr geht es ums nackte Überleben zweier Vereine, die es gewohnt sind, um den Klassenerhalt zu kämpfen. Das Duell unserer Arminia gegen den MSV aus Duisburg ist ein Klassiker des deutschen Fußballs. Ein Spiel, das in der ersten Liga eine Randnotiz eines Spieltags wäre, in der zweiten ein Topspiel sein und in der dritten Liga gar nicht existieren sollte - und doch steht genau dieses Duell an. Der Tabellenfünfzehnte trifft auf den Tabellenachtzehnten. Für beide Mannschaften kann es nur ein Ziel geben: Ein Sieg, drei Punkte auf dem Weg, den Super-GAU, namentlich Regionalliga West, zu verhindern.

Der MSV wehrt sich seit einigen Jahren, bislang erfolgreich, gegen den Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Seit 2019 spielen die Meidericher durchgehend in der dritten Liga, schon zweimal entgingen sie haarscharf mit Platz 15 dem Abstieg. Nach dem 24. Spieltag geisterte das Abstiegsgespenst durch Duisburg bei bereits acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer und vielen mauen Auftritten, die neu- Geschäftsführer Michael Preetz zu Beginn seiner Amtszeit sehen musste. Die Hoffnung, die auch mit seinem Namen verbunden wurde, schien zu schwinden. Doch seitdem konnten die Zebras vier ihrer sechs Spiele, teils sehr überzeugend, gewinnen und das rettende Ufer ist wieder in Sicht.

Das rettende Ufer, das sind unter anderem wir. Der Aufbruchstimmung, die auch unsere Arminia vor dem Spiel in Mannheim umgab, wurde durch eben jenes ein jähes Ende gesetzt. Nur der Fußballgott, der es seit längerem wirklich nicht gut meint mit uns Arminen, wird wissen, wieso der Waldhof den Platz als Sieger verlassen konnte. Das Halbfinale gegen Münster hat gezeigt, wie schnell es im Fußball gehen kann. Mit einem 0:1 nach dürftiger Leistung wäre die Stimmung gefährlich nahe am Überkochen gewesen, ein Slapstick Eigentor und ein Elfmeterschützen, in dem der Depp der ersten Hälfte zum Helden wird (Oppermann, Anm. d. Red.) später hält das Spiel auf einmal als Mutmacher für den Endspurt her. Am Sonntag um 19:30 Uhr interessiert aber kein Gefühl, keine Form, keine Nebengeräusche (Grüße gehen raus ans Hause Mizuta) und keine Trainerdiskussion. Wir Fans haben viel Mist gefressen und doch hoffe ich, dass von Sekunde eins an unsere Mannschaft bedingungslos unterstützt und nach vorn geschrien wird. Genau das werden unsere Gäste nämlich tun und da gilt es gegenzuhalten - auf der Tribüne und auf dem Platz - damit wir nach dem Spiel vor und auf der Süd feiern und singen können und nicht bedröppelt gen Gästeblock schauen müssen.